
Wieso ihm ausgerechnet die Mitschülerin Alejandra einen Brief schreibt, ist Joven rätselhaft. Er hat in der Schule mit ihr kaum mehr als das Nötigste gesprochen und irgendwie schien die in einer anderen, als seiner Welt zu leben. Sie schreibt: „Ich vermisse dich in der Schule… und hoffentlich bis bald wieder in der Schule. Liebe Grüsse Alejandra“
Die Pflegerin Saar bringt ihm gleich Briefpapier, damit er antworten kann. Jovens Einwand, dass dies auf dem Rücken liegend und mit einer Infusion im Arm nicht gehe, lässt sie nicht gelten. Sie werde ihm auch noch einen Briefumschlag und eine Briefmarke besorgen. Dabei machen Joven vor allem seine schreckliche Schrift und seine Rechtschreibung sorgen. Die Schrift von Alejandra sieht so perfekt aus, da ist es fast egal was man schreibt. Joven verlangt mehr Papier, er muss doch zuerst noch üben. Im ersten Anlauf hat er auch noch nie einen Aufsatz geschafft und einen Brief hat er noch gar nie geschrieben.
Körpertemperatur: 36,7°
Blutdruck: 120/80
Helga Zumstein
Hoffen wir doch, dass er bald entlassen wird und er Auge in Auge mit Alejandra kommunizieren kann.
Rittiner + Gomez
@Helga Zumstein: Da ist er vermutlich noch mehr überfordert, als beim Brief schreiben.
Sascha
Aufsätze, das war immer ein Kampf.
Rittiner + Gomez
@Sascha: wohl wahr.
Klara
Was noch passieren könnte:
Joven bekommt Briefe von allen Klassenkamerad/innen. Das ist doch so ein „Ding“ mit dem Lehrer/innen ihre Schüler gerne beauftragen…..
Rittiner + Gomez
@Klara: Wäre die Lösung, dann kann er einen unverbindlicheren Brief an die ganze Klasse schreiben.
Ludwig Janssen
„…
Die Schrift von Alejandra sieht so perfekt aus, da ist es fast egal was man schreibt.
…“
Ein wundervoll inspirierender Einschub. Kann allein für sich stehen. Fast wie ein Bild, vor dem man stehen bleibt und es betrachtet, in sich versunken, versonnen.
Und so ist das mit Bildern und der Rechtschreibung. Beiden sieht man an, was man „Pinselführung“ nennen könnte. Oder Charakter. So wie man Hemingway ohne seine Lektoren auch an dessen Rechtschreibung erkannt hätte und Bilder wie die Sternennacht von Vincent van Gogh offenbaren, wie er den Pinsel führte, die Welt sah, Nicht, wie es mit seiner Rechtschreibung aussah.
„…
Die Schrift von Alejandra sieht so perfekt aus, da ist es fast egal was man schreibt.
…“
Ein faszinierender Gedanke: Schrift als Bild.
Danke schön!
https://de.wikipedia.org/wiki/Sternennacht
Rittiner & Gomez
@Ludwig Janssen: Danke!