Er hatte sein Leben mit blauer Tinte festgehalten und die Tagebücher in der Eckbank versteckt. In einem abschliessbaren Hohlraum, auf dessen Klappe ich seit meiner Ankunft jeden Tag gesessen hatte.
Ich weiss nicht mehr wie lange ich dort gestanden und die Bücher angestarrt hatte, bevor ich damit begann, sie aus ihrem Versteck zu heben, um sie nach Jahrgang sortiert vor mir auf den Tisch zu legen.
Den ersten Eintrag, den ich fand, hatte der Alte vor sechsundzwanzig Jahren gemacht, kurz bevor er auf die Insel gezogen war. Ich las ihn nicht.
Draussen erzählte ich Fräulein Mö von meinem Fund. Genau wie der Alte damals hatte auch ich mich an ihre Gesellschaft gewöhnt. Sie hatte sich gut erholt. In wenigen Tagen würde ich sie von ihrem Verband befreien können.
Text: Susan Brandy