
Zu lange, zu still
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Jetzt ist er zu spät, dran
Logbuch der Insel von Rittiner & Gomez
Zu lange, zu still
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Jetzt ist er zu spät, dran
Der heutige Gast ist
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sehr wortkarg.
Der Himmel weint leise
alles geht ein wenig langsamer als sonst
nochmals ein Kaffee einschenken
Die Nachrichten, die aus dem Radio ertönen, kaum zu ertragen
Der Himmel weint leise
Das Meer hält sich einfach nicht an die von der Jury bestimmen Farbe und wechselt seine Farbe wie es im gefällt und das ohne Unterbruch.
Ansonsten gibt es nichts zu berichten, der Wind, der über die Insel fegt, lässt dem Zimtgeruch, der aus Milla Cremesos Konditorei steigt, keine Chance.
Sie sind sich einig, aber da beide zeitgleich sprechen, bleiben beide doch ratlos und gehen ihres Weges.
Gestern kaufte sie eine Regenjacke, die auch dicht ist und sie fühlt sich jetzt wie eine richtige Insulanerin.
Sie ist immer noch da und muss auch noch einen Tag anhängen, den der Weckdienst in der Pension, hätte sie, eine Stunde zu spät geweckt.
Für morgen wird ein Sturm angekündigt, da bleibt sie am besten bis am Wochenende. Niemand will doch das sie noch Seekrank wird, oder noch schlimmer.
Jetzt will sie noch zum Leuchtturm, das Tram fährt jede Stunde, das sollte sie schaffen.
Wieder einmal wird das richtige Blau für das Meer und den Himmel über der Insel gesucht. Eine 19-köpfige Jury ist schon seit 4 Monaten daran, sich auf ein Blau zu einigen. Bisher ohne Resultat. Zurzeit sitzen sie wieder zusammen, vermutlich wird es eine ausgedehnte Besprechung. Das Drei-Gang Menu ist bestellt.
Der Himmel ist zu 90 % wolkenverhangen und das Meer ändert seine Farbe wie es ihm gefällt.
Herr Cãna will sich selber vergewissern, ob tatsächlich nicht alles verschwunden ist.
Denn er wagt es nicht jemanden zu fragen, da er ja weiss, wie absurd es ist.
Das Tram fährt wie immer, der Leuchtturm ist noch da, wie auch der Hafen.
Er fährt ein weiteres Mal mit dem Tram quer über die Insel.
Alles wie immer
Zum Glück
Und doch fühlt es sich ganz anders an
Herr Cãna ist leichtfüssiger unterwegs
Der dicke Wind umarmt ihn herzlich
Kein Mensch, kein Haus, kein Leuchtturm.
Wo sind alle hin?
Herrn Cãna vermisst nichts.
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