Er ist ja ein langsam Leser, kein Wort darf überflogen werden. Die Angst die entscheidende Aussage zu verpassen, sitzt im immer im Nacken.
Heute hat Joven den letzten Brief an Milena gelesen. Das Eintauchen in eine ihm völlig unbekannte Welt, hat ihn regelrecht verwandelt.
Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster und das trübe Wetter – man hörte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen – machte ihn ganz melancholisch. „Wie wäre es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten vergässe,“ dachte er, aber das war gänzlich undurchführbar, denn er war gewöhnt, auf der rechten Seite zu schlafen, konnte sich aber in seinem gegenwärtigen Zustand nicht in diese Lage bringen. Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite warf, immer wieder schaukelte er in die Rückenlage zurück. Er versuchte es wohl hundertmal, schloss die Augen, um die zappelnden Beine nicht sehen zu müssen und liess erst ab, als er in der Seite einen noch nie gefühlten, leichten, dumpfen Schmerz zu fühlen begann.
Franz Kafka