
Die längste Nacht verbringen Joven und seine Eltern immer im Zelt irgendwo auf der Insel. Der Wind sorgte für die Nachtmusik und war der ideale Begleiter der Träume.
Jovens Magen knurrt, er freut sich schon auf das ausgiebige Frühstück.
Logbuch der Insel von Rittiner & Gomez
Die längste Nacht verbringen Joven und seine Eltern immer im Zelt irgendwo auf der Insel. Der Wind sorgte für die Nachtmusik und war der ideale Begleiter der Träume.
Jovens Magen knurrt, er freut sich schon auf das ausgiebige Frühstück.
Rund um die allabendlich zusammensitzenden Volanterinnen bleibt das Meer ganz ungerührt oder tragen die Wellen all das Palaver in die Welt hinaus?
Milla Cremeso brachte heute Millefeuille mit. Joven weiss jetzt nicht so genau wie er seine Finger und sein Gesicht von der Vanille Creme befreien kann.
Joven hört genau zu, wenn die Erwachsenen sich gegenseitig übertreffen wollen, was sie in ihrer Jugend alles angestellt haben oder hätte. Oder was sie alles nicht gemacht hätten. Bei Lichte, prallen sie sich dann wieder, was sie alles schon geleistet hätten und wie schwer es damals gewesen sei.
Also einiges will er sich merken, den die nächsten Vorwürfe und Belehrungen werden sicher kommen, wenn er sich in den Augen der Erwachsenen wieder einmal nicht richtig verhalten sollte.
Die Volanterinnen sitzen in der dunkeln Zeit gerne am Abend zusammen, heute waren alle beim Leuchtturm. Joven hörte gespannt dem Palaver in den verschiedensten Tonlagen zu. Die Dunkelheit schien alle Sorgen verschluckt zu haben.
Die Flut schwemmt ganz leise auch den Rest des kleinen Sandstrandes ins Meer hinaus.
Joven wird die erste Stunde verpassen. Frau Adler schaut noch immer sehnsüchtig auf das Meer hinaus.
Ein teil des Strandes ist leider über Nacht weggeschwemmt worden. Frau Adler weiss nicht weiter. Joven ist verunsichert, kann er einfach weiter gehen oder muss er irgendwie Hilfe anbieten? Auf jeden Fall kommt er heute zu spät nach Hause. Das kann er gut begründen.
Joven mag es nicht, wenn er auf seinen Rundgängen angesprochen wird oder sich erklären soll. Schon gar nicht von älteren Schülern. Also möglichst unauffällig und mit Abstand vorbeigehen.
Bei Frau Adler muss er sich nie fürchten, die ist wie er froh, wenn sie voneinander keine Kenntnis nehmen.
Wo er denn bleibe, die Lehrerin reisst ihn aus seinen Gedanken. Der Regen trommelt auf seinen Regenhut. Ein steifer Wind bläst ihm in das Gesicht.
Für das Fach: Natur, Mensch und Gesellschaft sind sie im Meer unterwegs. Was hat er jetzt wohl wieder verpasst? Dabei ist er doch perfekt ausgerüstet für den Unterricht im Freien, seine Bekleidung wind- und wasserdicht.
Was für eine Sprache sprechen die wohl? Obwohl er weit weg von den beiden stand, konnte Joven sie gut hören. Verstand aber kein Wort.
Aus der Ferne vernahm er aber ein leises Trommeln.
Bild: Frei nach Jiro Taniguchi
Joven fand, das Paar passe genau auf die Insel in diese Meerlandschaft. Doch die zwei fühlten sich verloren und fremd. Vermutlich wird er sie nie näher kennenlernen.
Bild: Frei nach Jiro Taniguchi