In der Schule schaffte Joven es nie ein Buch zu lesen. Jeder zweite Satz versetzte ihn in eine Geschichte, die in seinem Kopf herumirrte. Inzwischen hat er eher Angst, von den Geschichten in den Büchern aufgesaugt zu werden und nie mehr herauszukommen.
Der Kobboi hat seinen Pavé herausgeputzt und das Baguette ist Backofen. Alles ist bereit für Paris Roubaix. Katharina Vasces freut sich vor allem auf die Crème brûlée.
Ansonsten nimmt der Sonntag auf der Insel seinen ganz normalen Lauf.
Hier war er schon als Kind, bevor er lesen konnte. Joven fragte sich immer, wie all die Geschichten in die Bücher kommen. Dass sie im Schutz des Nebels und getrieben vom Wind auf die Insel kommen, schien im am glaubwürdigsten. Noch heute liebt er den Platz unter der Bibliothek und lässt all die Geschichten an sich vorbeiziehen.
Zu guter Letzt stieg er dann doch noch hinauf in die Bibliothek und leih sich „Ardalén“ von Miguelanxo Prado aus.
Eine fantasievolle, melancholisch-berührende Geschichte, getragen von starken Charakteren: Mit „Ardalén“ ist dem galizischen Comiczeichner Miguelanxo Prado ein Meisterstück gelungen und eine Graphic Novel im besten Sinne. Ralph Trommer
Der Kobboi fährt an ihm vorbei.
Frau Adler steht am Strand.
Joven setzt sich an das Meer.
Sein Kopf ist noch voll.
Das Meer kann vielleicht alles wegspülen.
Irgendwie hat es sich herumgesprochen, aber wie?
Das hat Joven noch nicht herausgefunden.
Aber für alle Fälle hat er heute zum Glück etwas zu Essen und Trinken eingepackt.
Lufttemperatur: 14°
Luftfeuchtigkeit: 85 %
Wind: 28 km/h
Ich stehe vorm Meer
Und es reicht
Mir Nieselregen so
Leicht geht der Wind
Mir durch das Haar
Mark und Bein, sein
Strich so kühl, ich
Fühl den Februar,
Seine Schwingen singen
Heimweh in den Regen