Vermutlich ist er es doch. Zwischen Weihnachten und Neujahr hat es ja immer wieder Touristen auf der Insel. Warum sollte also auch nicht Julius Corentin Acquefacques, sich für einmal aus all den Büchern geschlichen haben, um sich für ein paar Tage zu erholen.
Bild: Frei nach – Marc-Antoine Mathieu
Comics bei Reprodukt
In den Bänden über Julius Corentin Acquefacques, lotet der Autor und Zeichner Marc-Antoine Mathieu die Grenzen des Erzählbaren aus – und so ganz nebenbei auch die der Buchgestaltung – sodass man aus dem Staunen gar nicht herauskommt.
Die Bände:
Der Ursprung
Die vier F…
Der Anfang vom Ende
Der Wirbel
Die 2.333. Dimension
Die Verschiebung
Tote Erinnerung
Für 3 Sekunden glaubte Joven doch allen ernstes, er hätte Julius Corentin Acquefacques gesehen. Die Langen Nächte haben wohl seine Sinne getäuscht. Denn in 3 Sekunden gibt es keinen Julius Corentin Acquefacques.
Ansonsten wird an diesem Tag vor allem verdaut und von den Übermütigen noch immer gegessen.
Bild: Frei nach – Marc-Antoine Mathieu
Julius Corentin Acquefacques
Julius Corentin Acquefacques wurde von Marc-Antoine Mathieu geschaffen und ist Hauptfigur mehrerer Comics.
Im Band: „3 Sekunden“ tritt Julius Corentin Acquefacques nicht auf.
Julius Corentin Acquefacques ist eine Figur, die sich in einem Schwarz-Weiss-Universum entwickelt, in dem die Regeln der Erzählung in Comics (die sich manchmal ändern) das Leben der Bewohner direkt beeinflussen können. In jedem Band wird der Charakter mit einer neuen Anomalie in der Geschichte konfrontiert, die seine Gewohnheiten durcheinander bringt.
Acquefacques ist die phonetische Umkehrung von Kafka, dem tschechischen Schriftsteller, der für sein absurdes, traumhaftes und erschreckendes Universum berühmt ist
In dieser Reihe hinterfragt der Autor das Medium selbst, indem er es zu einem Element der Geschichte macht; in Band 4 kreiert Marc-Antoine Mathieu beispielsweise zwei Geschichten, die sich in der Mitte des Albums „treffen“, wobei der Comic zwei umgekehrte Cover aufweist: „den Anfang vom Ende“ und „das Ende vom Anfang“.
Irgendwie unwirklich, Joven erscheint die Insel und seine Bewohner irgendwie fremd. Träumt er? Zimt, Orange und Schwefel liegt in der Luft. Sogar Frau Adler macht ein zufriedenes Gesicht. Überall bewegen sich Lichter und alles ist leicht.
Nach einem Tag im Freien geht es mit dem Tram wieder zurück nach Hause. Sogar hier werden warme Getränke und Gebäck serviert. Damit kein Gourmet in Zeitnot kommt, rollt das Tram im Schritttempo dahin.
Die längste Nacht verbringen Joven und seine Eltern immer im Zelt irgendwo auf der Insel. Der Wind sorgte für die Nachtmusik und war der ideale Begleiter der Träume.
Jovens Magen knurrt, er freut sich schon auf das ausgiebige Frühstück.
Rund um die allabendlich zusammensitzenden Volanterinnen bleibt das Meer ganz ungerührt oder tragen die Wellen all das Palaver in die Welt hinaus?
Milla Cremeso brachte heute Millefeuille mit. Joven weiss jetzt nicht so genau wie er seine Finger und sein Gesicht von der Vanille Creme befreien kann.
Joven hört genau zu, wenn die Erwachsenen sich gegenseitig übertreffen wollen, was sie in ihrer Jugend alles angestellt haben oder hätte. Oder was sie alles nicht gemacht hätten. Bei Lichte, prallen sie sich dann wieder, was sie alles schon geleistet hätten und wie schwer es damals gewesen sei.
Also einiges will er sich merken, den die nächsten Vorwürfe und Belehrungen werden sicher kommen, wenn er sich in den Augen der Erwachsenen wieder einmal nicht richtig verhalten sollte.
Die Volanterinnen sitzen in der dunkeln Zeit gerne am Abend zusammen, heute waren alle beim Leuchtturm. Joven hörte gespannt dem Palaver in den verschiedensten Tonlagen zu. Die Dunkelheit schien alle Sorgen verschluckt zu haben.